Freidenker protestieren gegen Semestereinführung in der Kirche

Kategorie: Niedersachsen Veröffentlicht: Sonntag, 08. Oktober 2006
Gegen die in der Johanniskirche Lüneburg durchgeführte offizielle Semestereröffnung der Universität hat der Landesverband Nord des Deutschen Freidenker-Verbandes e.V. (DFV) scharf protestiert. Hier sei die grundgesetzlich festgelegte Trennung von Kirche und Staat in eklatanter Weise verletzt worden, stellte der Vorstand des Landesverbandes auf einer in Buchholz/Nordheide durchgeführten Tagung fest. In die Veranstaltung der Universität in der Johanniskirche war ein ökumenischer Gottesdienst integriert. Nur noch sechzig Prozent der Menschen in der Bundesrepublik gehören den christlichen Kirchen an, mit abnehmender Tendenz. Die in dieser Form durchgeführte Semestereröffnung stelle eine Diskriminierung und Ausgrenzung aller Nichtchristen dar, egal, ob Atheisten, Juden oder Moslems, stellte der stellvertretende Landesvorsitzende Cornelius Kaal (Lüneburg) fest. Es könne der Kirche nicht gestattet werden, quasi durch die kalte Küche, Machtpositionen im öffentlichen Raum zu besetzen. Eine Universitätsleitung, die hinter die Errungenschaften der Aufklärung zurück falle, demonstriere damit öffentlich ihre Unfähigkeit eine solche Position auszufüllen. Religion sei Privatsache und habe im öffentlichen Raum nichts zu suchen, erklärte Kaal.