Keine Schulübernahmen durch die Kirchen

Kategorie: Niedersachsen Veröffentlicht: Montag, 22. Februar 2010
Mit Befremden hat der Deutsche Freidenker-Verband – Landesverband Nord e.V. – Bestrebungen der evangelisch-lutherischen Landeskirche zur Kenntnis genommen, bestehende allgemeinbildende Schulen in Niedersachsen in  ihre Trägerschaft zu übernehmen.  Dahinter stehen strategische Überlegungen, die von Seiten der Kirche auch zugegeben werden. Angesichts einer zunehmenden Zahl von Kirchenaustritten, der Entfremdung von vielen nominalen Mitgliedern, erhofft sich die Kirche von der Übernahme solcher Schulen wieder näher an kirchenfremde Menschen heranzukommen.
 
Schulen in kirchlicher Trägerschaft unterscheiden sich von staatlichen Schulen durch die ausdrückliche Voraussetzung des christlichen Glaubens als Bekenntnis in der gesamten Arbeit der Schule. Dies muss vom Kollegium und Eltern mitgetragen werden, ob sie wollen oder nicht. Für die Lehrer gilt dann, weil bei einem Tendenzbetrieb beschäftigt, dass Arbeitsrecht nur noch sehr bedingt.
 
Cornelius Kaal, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes stellt dazu fest: »Es kann nicht Aufgabe des Staates sein, an Mitgliederschwund und damit auch zurück gehenden  Einnahmen leidenden Kirchen und Religionsgemeinschaften allgemeinbildende Schulen zu übertragen, damit diese besser an zukünftige Kirchensteuerzahler herankommen. Der Staat ist zur weltanschaulichen Neutralität verpflichtet. Deshalb muss er alle Kirchen und Religionsgemeinschaften aus den Schulen heraushalten. Selbiges gilt unserer Ansicht nach auch für Kindergärten und andere Erziehungseinrichtungen.«